Wie sieht Deine Ausbildung aus?
Ich mache zurzeit die generalistische Pflegeausbildung. In jedem Ausbildungsjahr gibt es einen Schulblock von vier Monaten und der Rest des Jahres besteht aus verschiedenen Praxiseinsätzen in unterschiedlichen Häusern. Im ersten Ausbildungsjahr lag der Schwerpunkt in der Altenpflege mit Einsätzen im Pflegeheim und in der ambulanten Pflege. Im zweiten Jahr folgten dann die Einsätze im Krankenhaus. Ich war da überwiegend im Universitätsklinikum. Da hatte ich verschiedene Einsätze: Ich war in der Gynäkologie, auf einer Intensivstation, auf die Patient:innen nach Operationen verlegt werden, in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und auch in der Endoskopie. Das ist ein Funktionsbereich, in dem z. B. Magen- und Darmspiegelungen durchgeführt werden. Im dritten Ausbildungsjahr sind meine praktischen Einsätze dann ausschließlich in der Psychiatrie, da dies mein Arbeitsschwerpunkt wird. Parallel zur Ausbildung absolviere ich hier am Fachbereich Gesundheit der FH Münster das duale Pflegestudium.
Was bereitet Dir am meisten Spaß an Deinem Beruf?
Dass ich so gut wie jeden Tag etwas Neues zu lernen. Diese Abwechslung in der Pflege. Und sich durch die Arbeit mit verschiedensten Menschen persönlich weiter zu entwickeln. Das ist bereichernd
Wie sieht Dein normaler Arbeitsalltag aus und wie lange arbeitest Du?
Mein Arbeitsalltag beginnt momentan auf der Intensivstation im Frühdienst um sechs Uhr. Zunächst erhalten wir die Übergabe vom Nachtdienst. Dann folgt der Check-Up. Wir kontrollieren alle Geräte im Patient:innenzimmer, z. B. den Monitor der den/die Patient:in überwacht. Wir prüfen aber auch die Notfalleinheit. Dann wecken wir unsere Patient:innen, die in der Regel schwerstkrank und nicht immer voll orientiert sind. Daher prüfen wir zunächst ihren Orientierungszustand und versuchen, ihren Schmerzzustand zu ermitteln. Das ist bei Intensivpatient:innen, mit denen man manchmal nur nonverbal kommunizieren kann, nicht immer ganz leicht. Nachdem wir uns diesen ersten Überblick verschafft haben, bereiten wir Medikament vor und verabreichen diese. Nach der morgendlichen Körperpflege folgt dann das Frühstück. Viele Patient:innen werden bei uns über eine Magensonde ernährt. Um 9 Uhr gibt es dann immer ein Team Time-Out mit allen beteiligten Berufsgruppen und wir stimmen uns über die Patient:innen ab. Das ist auch eine gute Grundlage für die Visite, bei der wir dann auch mitwirken. Über den Vormittag stehen dann weitere Dinge an. Patient:innen werden immer wieder gelagert oder mobilisiert. Verbandwechsel können notwendig sein. Wir überwachen die Beatmung, nehmen dazu Blutgasanalyse ab. Alle diese Tätigkeiten dokumentieren wir im Verlauf sehr genau. Zum Abschluss des Dienstes folgt die Übergabe an den Spätdienst. Der Dienst endet dann um 14:15 Uhr.
Welche typischen Interaktionen finden bei Deiner täglichen Arbeit statt?
Unsere Interaktionen sind vielfältig: Wir tauschen uns mit Ärzt:innen, anderen Pflegekräften, bei Verlegung auch von anderen Stationen aus, mit Physiotherapeut:innen oder Atmungstherapeut:innen. Die häufigsten Interaktionen haben wir aber natürlich mit Patient:innen und ihren Angehörigen.
Wie erfährst Du Wertschätzung am Arbeitsplatz?
Schön finde ich es so lobende Worte von dankbaren Patient:innen zu hören, wie: "Gut, wenn Sie da sind". Da freut man sich schon.
Wie gestaltest Du Deine Freizeit?
Mit Freund:innen oder meinem Freund Zeit verbringen. Im Sommer gehe ich gerne schwimmen. Oder überhaupt bin ich gerne draußen in der Natur, pflanze auf meinem Balkon. Zur Entspannung koche ich aber auch oder schaue Serien.
Was wünschst Du Dir für Deinen Beruf?
Nach dem Examen und Studium, einen Fachbereich in der Pflege zu finden, der mich erfüllt. Irgendwann würde ich auch gerne wieder in meine Heimat zurückkehren.